Die Kathedrale in Port-au-Prince ist komplett zerstört,
nur das Kruzifix ist noch erhalten.
Bildquelle:
"Kirche in Not"
Warum und wie sollte man helfen? Wie ist die Lage für die Kirche in dem Katastrophengebiet?
Erzbischof Miot, der gute und immer freundliche Erzbischof von Port-au-Prince, ist ums Leben gekommen. Das Beben war so stark, dass er mit dem Balkon, auf dem er gerade stand, abstürzte und vermutlich sofort tot war. Es steht noch nicht fest, wie viele Priester und Ordensleute umgekommen sind, da immer noch einige unter den Trümmern liegen. Auch der Generalvikar von Port-au-Prince, Charles Benoit, und der in der Kirchenverwaltung tätige Bruder Cherie liegen noch unter den Trümmern. Das Haus hatte vier Etagen und ist nun nur noch ein Haufen Zement.
Das Priester-Seminar ist bis auf einen Gebäudeteil nur noch ein Berg Schutt. Neun Seminaristen sind ums Leben gekommen, drei oder vier Seminaristen werden noch vermisst. Gott sei Dank konnten alle restlichen bis auf einen Mitarbeiter die Ruinen bereits verlassen. Der Nuntuis von Haiti, Msgr. Bernardito Auza, versucht mit seinen Mitarbeitern, alle Ordensleute und Priester zu sammeln, die alles verloren haben. Vor kurzem konnten einige Bischöfe in die Nuntiatur kommen und einige Entscheidungen treffen.
Der Schock bei den Menschen hält immer noch an. Sie schlafen auf der Straße oder laufen ziellos umher, aber viele sind auch in die Berge geflüchtet, weil sie Tsunamis befürchten. Die Telefon- und Stromverbindungen sind nach dem Erdbeben in Haiti zum größten Teil zerstört. Sie brauchen dringend unsere Hilfe, denn das ohnehin arme Land wurde durch das Beben völlig aus der Bahn geworfen worden.
Haiti liegt im Westen der Karibikinsel Hispaniola und ist etwas kleiner als das Bundesland Brandenburg. Von den 8,6 Millionen Einwohnern sind 95,8 Prozent Christen, darunter sieben Millionen Katholiken. Das ohnehin arme Land wurde erst in jüngster Zeit von einer Naturkatastrophe getroffen: im Sommer 2008 fegten mehrere Hurrikans über das Land, die schwere Überschwemmungen verursachten. Dabei kamen mehr als 500 Menschen ums Leben.
Zur Soforthilfe benötigen die kirchlichen Hilfswerke möglichst schnell Spenden. Hier können Sie direkt und sicher online spenden:
Papst Benedikt hat bei der Generalaudienz der Woche dazu die folgenden Worte gefunden:
“Ich lade alle ein, sich meinem Gebet für die Opfer dieser Katastrophe und alle, die um sie trauern, anzuschließen. Ich versichere allen, die ihr Haus verloren haben oder in anderer Form durch das Erdbeben betroffen sind, meinen spirituellen Beistand und bitte Gott, sie in ihrem Leid zu trösten und es zu erleichtern.
Auch appelliere ich an die Großzügigkeit aller, damit es den betroffenen Brüdern und Schwestern in diesem Moment der Not und des Schmerzes nicht an unserer konkreten Solidarität und der tatkräftigen Unterstützung der internationalen Gemeinschaft mangle. auch die katholische Kirche und ihre karitativen Einrichtungen werden der Bevölkerung unverzüglich Hilfe bereitstellen.”